Wir sind uns nicht ganz sicher, ob das hier wirklich jetzt schon 10 Milliarden US-Dollar Kosten alleine 2021 wert ist:
Das ist meilenweit entfernt von dem, was vor drei(!) Jahren angekündigt wurde und selbst hier waren die Avatare noch unterkörperlos:
Wenigstens wird das Spiel aus dem Video jetzt für Frankreich und Spanien veröffentlicht. Sollen die sich mal damit auseinandersetzen, was sich „Zuck“ unter einem VR-Utopia vorstellt. Wir sind sehr gespannt auf die europäischen Kritiken dazu.
Spätestens seit der Umbenennung des Social-Media-Giganten Facebook in „Meta“ letzten Herbst fragt sich alle Welt, was das „Metaversum“ genau ist. Dabei existiert die perfekte Anwendung die es beschreibt da schon fast seit 2 Jahren öffentlich, sie nennt sich „Decentraland“.
Programmiert wurde die virtuelle, dezentral organisierte 3D-Welt, die ähnlich anmutet wie das altbekannte „Second Life“ aus den Nullerjahren, von den zwei argentinischen Programmierern Ari Meilich und Esteban Ordano. 2017 sammelten die beiden ein Startup-Startgeld von 26 Millionen US-Dollar ein und entschieden sich die virtuelle Welt auf Basis der Ethereum-Plattform zu programmieren. Was keine schlechte Idee ist, handelt es sich bei der Blockchain Ethereum doch auch nur um eine neue Art eines Betriebssystems.
Was Facebook/Meta als „Web-2.0-Firma“ also hier plant existiert bereits seit vielen Monaten als native web3-Anwendung, inklusive eigener Kryptowährung („Mana“), inklusive einem regen Kauf und Verkauf virtueller Ländereien auf öffentlichen Auktionsplattformen wie opensea.io, sowie einer kleinen aktiven Community von 1.600 Leuten (Stand: 2021).
Diverse Kritiker monierten die letzten zwei Jahre gewisse Startschwierigkeiten bei der Plattform, u.a. mit den Authentifizierungen des hauseigenen Währungssystems Mana, als auch mit viel zu groben grafischen Strukturen oder generell Softwarefehler und Lagging. Das hat allerdings diverse Weltmarken (wir erwähnen hier keine konkret, weil wir keine unbezahlte Werbung machen möchten. Ihr könnt den ausführlichen Wiki-Eintrag zu „Decentraland“ hier finden: https://kryptowiki.eu/index.php?title=Decentraland) nicht davon abgehalten auf der 3D-Plattform Aktionen zu starten. Auch der Inselstaat Barbados hat dort eine virtuelle Botschaft. Und erst dieses Jahr fand eine direkte Partnerschaft mit virtueller Arena für das Tennisturnier „Australian Open“ statt. Hervorgehoben wurde durchgängig bisher die Plattformunabhängigkeit.
Ob der Plattform der selbe extravagante Erfolg bescheiden sein wird wie „Second Life“ ist derzeit genauso wenig vorherzusagen wie ob es den selben plötzlichen Projekttod sterben wird. Eines aber ist sehr sicher: Facebook war nicht das erste Unternehmen der Welt mit einer Vision für das „Metaversum“. Es verfügte nur über abartig hohe Marketingbudgets, um den Begriff auch einer weltweiten Masse an Menschen ins Bewusstsein zu schieben. Technologisch und zeitlich wird es den Vorsprung von „Decentraland“ nicht mehr wettmachen können. Auch nicht mit einem eventuellen 3D-Brillen-Feature (Letzteres ist als Addon für „Decentraland“ derzeit ebenso denkbar).
Aus dem Nirgendwo erschien Anfang des Monats Oktober die Pressemeldung, dass die europäische Zentralbank (EZB) sich ab dem 12.10.20 an einer eigenen Kryptowährung versucht, dem „Krypto-Euro“.
Dazu EZB-Chefin Christine Lagarde:
„Unsere Aufgabe ist es, das Vertrauen in unsere Währung zu sichern“, erklärte Lagarde. „Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass der Euro für das digitale Zeitalter gerüstet ist.“ – Zitat DER SPIEGEL
Die Testphase geht nun wohl bis Mai 2021, danach will man sich entscheiden, ob das Pilotprojekt weitergeführt wird.
Bei über 7000 Kryptowährungen, die derzeit auf dem Markt sind, erschließt sich uns eine derartige Maßnahme nicht direkt. Ferner lässt die Verlautbarung der EZB-Chefin auch vermuten, dass Vertrauen in den Euro bereits verloren ging, dass man sich nun schnellstens digitaler Hilfsmittel behelfen muss. Das ist kein wirklich tolles Statement der Zentralbank Europas zur Gemeinschaftswährung.
Was die EZB vor hat, wird nun in diversen Szenarien erprobt, als da wären:
eine erhöhte Nachfrage nach elektronischen Zahlungsmitteln im Euroraum
Einführung eines weltweiten privaten Zahlungsmittels wie Libra von Facebook
Evaluierung von Risiken für die Finanzstabilität und den Verbraucherschutz
ein digitales Gegenstück zu den Euro-Banknoten
Sogar ein Lockvogel-Angebot kursiert bereits: wir wissen zwar nicht, wie man im gesamten Euroraum von einem „durchschnittlichen monatlichen Nettohaushaltseinkommen von 3000 Euro“ ausgehen kann, aber man bekommt bis zu dieser Summe „attraktive Zinsen“ (0,01%?) und ein „kostenloses Konto für digitales Zentralbankgeld“. Ahh, ja!
Hinweis: es ist nicht April und diese Meldung ist seriös und echt.
Vorläufiges Fazit: wir fühlen uns eher an die Kryptowährung Petro aus Venezuela erinnert. Immerhin: die Regierung Venezuelas versuchte das Rad nicht neu zu erfinden, sondern bedient sich der bereits funktionierenden Kryptowährung XEM. Wir haben bis heute nichts mehr davon gehört und nehmen an, es war ein totaler Flop.
Mit unserem ersten Beitrag im brandneuen Jahr 2020 wollen wir einen Blick riskieren auf eine völlig neue Domain des Gaming: Blockchain-Gaming!
Der Review-Aggregator whatoplay listet aktuell 388 auf einer Blockchain basierende Videospiele, die man sich mit einer Dropdown nach Genre sortiert anzeigen lassen kann:
Natürlich sind die „Blockbuster“ darunter, wie das 2017 gestartete „Cryptokitties“ oder „Etherions“ aus 2018, doch um zu seinem individuellen Geschmack ein passendes Spiel zu finden ist man doch eine Weile mit Recherche beschäftigt.
Absoluter Link-Tipp!
Wer mag, der findet auch rechts von der Auflistung in einer Art Sidebar MitspielerInnen oder entsprechende YouTube-Kanäle.
Blockchain-Games gehören von der Definition her zu den sogenannten DApps, also werden als dezentrale Applikationen bezeichnet. DApps werden als mögliche „Killer-Applikation“ von Blockchain-Systemen gehandelt und sollen auf lange Sicht der Technologie zum Durchbruch verhelfen. Jedoch sind nicht alle DApps damit automatisch dem Gaming zuzuordnen. Denkbar wäre eben auch ein Betriebssystem oder eine App wie Google Earth auf dieser Grundlage.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass die Nutzung der Games immer auch Gebühren in Form von Token kostet. Eine entsprechende Session kann da sehr schnell teuer werden.
Ferner warten wir hier noch auf einen Meilenstein à la couleur „GTA“, „Starcraft“ oder „Final Fantasy“ – und hier sind auch gegenwärtig viel mehr Parameter als nur Geduld gefragt. Dennoch: ein erster Anfang ist hier definitiv gemacht.
„Beginnt man damit, Bitcoin-nahe Themen zu kombinieren, sind diese bereits größer, als es das gesamte Internet jemals war. Dadurch ist es möglich, Sektoren wie Versicherungen, Banken, Handel, Gesundheitswesen, Immobilien und Regierung zu transformieren. Diese Sektoren und Industrien sind 10 bis 100 mal größer als jene, die durch das Internet betroffen waren. Wir befinden uns hier als in einem Bereich der riesigen Möglichkeiten.“
ZitatTim Draper, einer der einflussreichsten Wagniskapitalgebern des Silicon Valley (u.a. „SpaceX“, „Coinbase“, „Skype“, „Tesla“, „Twitch.tv“), Übersetzung durch uns, kryptogeld.io.
Was wir hier sehen ist das Konsortium an Firmen, das sich noch vor dem Start des „Facebook-Coin“Libra gegründet hat, um das Konzept der digitalen Währung des sozialen Netzwerks zu unterstützen, und dazu auch noch in einer einzigen Graik:
Dieses Thema ist so dermaßen heiß diskutiert diesen Sommer, man möchte meinen, es sei eine Revolution. Und die Debatte ist nach wie vor ongoing.
„The Facebook proposal to create a new cryptocurrency as part of its broader Libra project raises profound questions about national sovereignty, corporate power, consumer protection, competition policy, monetary policy, privacy and more…. We call on Congress and regulators to impose a moratorium on Facebook’s Libra and related plans until the profound questions raised by the proposal are addressed.“
Facebook hat derzeit die Sozialkontaktdaten von offiziell 2,38 Milliarden Menschen in seinem Besitz. Das entspricht etwa 30% der Weltbevölkerung. Nicht auszudenken, was passieren würde, würde diese „virtuelle Riesen-Nation“ plötzlich eine eigene Währung einführen und sich von Banken unabhängig machen wollen.
Dabei ist nicht einmal klar derzeit, was „Libra“ überhaupt sein soll.
Laut Facebook soll es keine Kryptowährung sein, sondern eine „Digitalwährung“, die zuerst für das soziale Netzwerk, sowie den Messenger WhatsApp zur Verfügung stehen soll. Dagegen spricht allerdings die Nutzung von Blockchain-Technologie und das Einführen einer eigens entwickelten Wallet namens „Calibra“ (joa, so wie der Opel damals…), siehe diesen Tagesschau-Artikel.
Unser aktueller Senf dazu:
1) das Konzept kommt mindestens 2-3 Jahre zu spät
2) Libra ist nicht dezentral, ein Key Feature jeder zukunftsfähigen Kryptowährung
3) Libra ist nicht open-source, ein weiteres Key Feature jeder zukunftsfähigen Kryptowährung
4) solange es keine wirklich neue Kryptowährung ist, die sich mit etablierten wie Bitcoin, Ether, Litecoin, etc. messen lassen wird, wird das nichts
5) die Unterstützer-Riege sind die „DAUs der Kryptothemen“ und finden keinen alternativen Ausweg mehr
6) was sind die Benefits entgegen z.B. dem Konzept PayPal allein? Wir sehen keine aktuell
7) einen zynischeren Namen für neues Kryptogeld hätte gerade Facebook nicht mehr wählen können
Wir sind gespannt, wie und was sich bis 2020 hier noch ereignen wird und bleiben natürlich dran an dem Thema.